Die Geschichte

Urknall der Musikgeschichte - Die Geburtsstunde von Third Man Lost am 5. März 1991
 
Der legendäre erste Auftritt bei der 1. Frankfurter Rockmesse „Kick 91“ im Frankfurter „Negativ“. Durch gute Kontakte zu einem gewissen Willy Wagner (heute ein renomierter und gefragter Bassist) hatten wir die Gelegenheit, dort aufzutreten. Auf die Frage, wie wir (Stephan und Thomas) eigentlich heißen, sagte Stephan letztendlich: „Nenn uns einfach „Third Man Lost“. Wir finden sowieso keinen dritten Mann.“
 
Das stimmte natürlich nicht! Nachdem wir mit unseren verstimmten Gitarren unsere fünf Liedchen gespielt hatten, sprach uns Oliver Schwarz aus dem Publikum an und sagte, dass er gerne unser dritter Mann wäre. Eine gute Entscheidung, wie sich später herausstellen sollte … Der Bandname Stringtime wurde vor dem Gig übrigens wieder verworfen.
 
 
 
Und so ging es danach weiter:
 
Nach einigen Wochen fanden wir einen Proberaum, besser gesagt einen Keller, in Offenbach-Bieber. Vorher probten wir mal bei Olly (Oliver Schwarz) zuhause, in einer Kirchengemeinde oder auch in irgendeinem Kellerraum mitten in Frankfurt. Wir arbeiteten mehrere Wochen an unserem Programm, das anfangs aus 40 bis 50 Liedern bestand. Natürlich hatten wir mehr Songs drauf, oft wurde einfach mal darauflosgespielt und improvisiert.
 
Die ersten gemeinsamen Auftritte zu dritt kamen dann auch bald: in einem Kleingartenverein, beim Frankfurter Verband, in der Romanfabrik, im "Och Joh" und beim "Paternoster", einer wilden Mischung aus Musik, Kleinkunst, Kabarett und allerlei Skurilem. Und beim so genannten Niddatal-Openair, einer privaten Veranstaltung von Musikern für Musiker.
 
Foto: Niddatal-Openair, Sommer 1991
 
 
Die meisten Auftritte absolvierten wir aber in der "Werkstatt" in Frankfurt-Sachsenhausen. Manchmal fragen wir uns, warum wir da eigentlich so oft spielen durften. Ein "Mainstream-Programm", das den "gemeinen" Kneipenbesucher zufriedenstellt, hatten wir jedenfalls damals nicht! Oder wer kennt schon die "Indigo Girls" und "Country Joe and the fish"? Wie dem auch sei: Wir waren gut unterwegs und konnten gute Erfahrungen als Liveband sammeln.
 
Fotos: 1991 /1992 vor und in der Frankfurter Werkstatt
 
 
Sommerfest im Auguste-Oberwinter-Haus 1992
 
 
Der erste Plattenvertrag
Damals dachten wir, dass wir vielleicht noch den Durchbruch im Musikbusiness schaffen. Bestätigt wurde dies durch einen gewissen Joshua Oliver - er bot uns einen Schallplattenvertrag an. Wir waren baff! Der Vertrag bestand in Wirklichkeit aus einem Song, den wir zu einem Sampler namens "Music for a better world" beisteuerten - Auflage: 1.000 CDs. Den Titel könnt ihr euch anhören unter "Songs". 
 
Acoustic-Weekend
Im Rahmen der neu aufkommenden "MTV Unplugged-Welle" hatte Olly die Idee, ein eigenes "Acoustic-Weekend" zu veranstalten. Der Ort hierfür war schnell gefunden, der kleine Theatersaal in der Frankfurter Brotfabrik. Hier hatten wir schließlich schon beim "Paternoster" gespielt. Namhafte Bands und Künstler sagten ihre Teilnahme zu. Bei insgesamt vier Weekends spielten unter anderem Dave Meaney (irischer Barde aus Frankfurt), Thomas Ripphahn (Hands on the wheel), Inside Out (eine Mischung aus Folk, Jazz und John Martyn), Accident Prone (Heavy Metal aus Frankfurt) und natürlich Third Man Lost selbst. Die Konzerte waren allesamt gut besucht, wir waren jetzt kleine Veranstalter. Zumindest konnten wir unsere Kosten mit den Einnahmen decken und hatten sehr viel Spaß.
 
Acoustic Weekend - Third Man Lost in concert
 
 
Und mit Thomas Ripphahn von Hand on the Wheel!
Wir spielten gemeinsam einen unserer Lieblings-Songs "Still water run deep", den Dave Meaney für Hands on the Wheel geschrieben hatte. Thomas Walther durfte eine Strophe singen, Thomas Ripphahn sang die andere. Ein bewegender Moment!
 
 
Das schrieb die Presse über das Weekend 1993
 
 
Noch eine Aufnahme vom Acoustic Weekend
 
 
Third + Man + Lost = 4?!
 
Das Bild wurde übrigens gezeichnet Antje - einer Freundin der Band.
 
Neue Musiker 
Olly brachte 1992 oder '93 einen weiteren Musiker in die Band, den Bassisten Johannes Stein. "Third Man Lost" waren nun zu viert, einen Bass hatten wir bis dato noch nicht dabei. Der Sound wurde fetter und wir spielten weiter unsere Auftritte. Witzig in diesem Zusammenhang war ein Auftritt im Bärenbrunner Hof, hier wurden wir als Jazzband angekündigt. Mann, war uns das unangenehm. Den Auftritt absolvierten wir trotzdem, und zwar mit einem selbstgebauten "Multichor". Dieses Gerät stellt eine Verbindung her zwischen Instrumenten und Mischpult, wenn der Weg für die Kabel zum Mischer zu weit ist. Johannes, der damals Physik studierte, präsentierte uns stolz das selbstgebaute Teil. Leider hatte es eine Eigenart: es zwitscherte und pfiff wie ein Vogel im Wald.
 
Foto vom Auftritt im Bärenbrunnerhof, 19. März 1993
 
 
"It's one for the money, two for the show, three to get ready no go, cat, go ... Step on my bluesuede shoes ..."
 
 
Die ersten Probleme
Musiker sind ja manchmal ein eigenartiges Volk. Mit uns verhielt es sich nicht anders. Spannungen kamen in die Band, die Chemie stimmte einfach nicht mehr. Nach einem Gig in Kelsterbach platzte der Knoten und Third Man Lost trennten sich von ihrem Percussionisten Olly. Das war sehr schmerzlich und zerrte sehr an allen Beteiligten. Olly kehrte wenige Jahre zurück zur Band, diese Geschichte folgt zu einem späteren Zeitpunkt.
 
Danach ging es dann erst mal zu dritt weiter (Stephan, Thomas, Johannes). Schnell wurde ein vierter Mann gefunden, Claus Weber, ein sehr talentierter Schlagzeuger aus der Wetterau.
 
TML Ende 1993: Johannes, Stephan, Claus, Thomas
 
 
Aber auch Claus verließ die Band nach kurzer Zeit wieder. Für ihn kam Anfang 1994 Marcus Demuth zur Band, ein sehr ambitionierter Drummer, der mit Third Man Lost vorallem die eigenen Stücke vorantreiben wollte. Die Band konnte sich damals noch nicht entscheiden, ob sie mehr covert oder doch lieber eigene Songs spielt. Ein neuer Proberaum auf einem Fabrikgelände in Sulzbach (Taunus) wurde bezogen. Wir probten regelmäßig und versuchten jetzt ein eigenes musikalisches Profil zu entwickeln. Jeder Song wurde unendlich oft geprobt (O-Ton Marcus: "Endversion" - soll heißen: Jetzt bitte keine Spielfehler mehr!)
 
 
Marcus verließ - wer hätte das gedacht - die Band dann auch, da er als Profi-Schlagzeuger nach New York ging. Und Johannes folgte - nicht nach New York, sondern raus aus der Band.
 
Mancmal fragt sich der Verfasser dieser Zeilen, ob der Bandname Schuld daran ist, dass wir immer wieder Personalprobleme bekamen. Also: Neue Zeitungsanzeige, neuer Schlagzeuger und neue Bassistin. (Ja, eine Frau traute sich zu uns!)
 
1997 bestand die Band aus Achim, Stephan, Thomas und Sylvia
 
 
 
Third Man Lost im Dezember 2009: Thomas, Achim, Stephan
 
 
 
Die Geschichte wird an dieser Stelle bald fortgesetzt ...